Egon Primas sieht seine Partei im Südharz nicht gespalten
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von Jens Feuerriegel
Es rumort in der CDU. Aber es brodelt nur intern. Nach außen dringt kaum etwas. Die Südharzer Christdemokraten stehen zusammen, wollen sich nicht spalten lassen, schon gar nicht von der AfD.
Aber der Vorwurf wiegt schwer. Leisten auch Südharzer Christdemokraten ihren Beitrag, die rechtsextrem eingestufte Partei, an deren Thüringer Spitze mit Björn Höcke ein Faschist steht, salonfähig zu machen? Wenn CDU-Mitglieder vor der Postenvergabe in kommunalpolitischen Gremien Absprachen mit der AfD treffen oder an anderer Stelle mit AfD-Mitgliedern für gemeinsame Fotos posieren, dann liegt der Verdacht nahe.
Egon Primas, ein Urgestein der Südharzer CDU, blickt sorgenvoll auf die Gegenwart. Es gebe „selbstverständlich Diskussionen in seiner Partei“, erklärt der Obergebraer auf Anfrage unserer Zeitung. Und ja: Auch Primas kenne Stimmen, die meinen, man müsste der AfD Posten geben, da sie die stärkste Fraktion sei.
70 Prozent der Thüringer lehnen die AFD ab!
Primas sieht das anders. Schließlich haben 70 Prozent der Thüringer diese AfD nicht gewählt. Und dass der stärksten Fraktion etwas zusteht, „das gibt es in der Kommunalpolitik nicht“, betont der 72-Jährige.
In der CDU-Kreistagsfraktion sei man sich einig, mit der AfD keine gemeinsame Sache zu machen, sagt Primas. Andererseits soll der Kreistag funktionsfähig bleiben. Das heißt: Die Mitarbeit der AfD-Leute soll sein, aber auf sachlicher Ebene, nicht ideologisch.
Über die Aussage des AfD-Kreisverbandes, dass es „einige disziplinierende Anrufe aus CDU-Parteizentralen“ gegeben habe, woraufhin es im Nordhäuser Kreistag bei der Wahl der Vorsitzenden zum Wortbruch seitens der CDU gekommen sein soll, kann Egon Primas nur müde lächeln. „Ich brauche keine Anrufe aus der Parteizentrale“, erwidert er. „Ich bin selbst in der Parteizentrale.“ Aber wenn die AfD jetzt derart über ihn schimpfe, „dann habe ich alles richtig gemacht“.
Egon Primas warnt: Käme die AfD irgendwann an die Macht und setze ihre Ziele um – vom EU-Austritt bis zur millionenfachen Remigration –, dann würde unser Land Schiffbruch erleiden.